Rundgang mit der Küchenmagd Ursel

27.03.2015

Eine Küchenmagd plaudert aus dem Nähkästchen. Um 19:00 Uhr trafen sich trotz Regenankündigung (Regen blieb jedoch aus) 20 Vogelfreunde zu einer mittelalterlichen Stadtführung vor dem Rathaus Bietigheim. Nach einer kurzen Vorstellung der Küchenmagd, Dienststelle – Freund – Zeit (1635), ging es gemeinsam zur Stadtapotheke. Chirurg, Bader, Aderlass, und Hebammen waren die tiefgreifenden Themen.

Auch der Besuch in den Gaststädten verschiedener Herren darf nicht unerwähnt bleiben. „Schwörbüchsen“ waren eine willkommene Einnahmequelle der Obrigkeit. Bis auf zwei Schimpfwörter (Heidanei und ……) war alles verboten und „Zahlungspflichtig“

Weiter ging es ins Hexawegle, (ehemals Zwingergasse). Wer kann sich die Namensänderung erklären? Nach einem Stadtbrand wurde der Bau von 2 Backhäusla angeordnet. Wusstet Ihr, daß jeder Bürger von Bietigheim einen Ledereimer für eine Wasserkette, im Rathaus hatte?

Nun nochmals zum Hexawegle, auf Grund einer älteren Frau mit einem „Buckel“ die regelmäßig im unteren Backhaus tätig war, bezeichneten Kinder sie als Hexa, somit war das Hexawegle geboren. Übrigens die Brückl’a der Häuser im Hexawegle waren angebracht, das man bei Hochwasser der Metter sein Haus noch über den oberen Stock (Zwinger) verlassen konnte.

Am österlich geschmückten Fräuleinsbrunnen angekommen, wurde dieser als beste Quelle der Stadt gelobt. Ein kurzer Blick zum unteren Tor “zeigte“ uns, das der Knecht nicht sauber seinen Dienst, Kehren bis zur Mitte der Straße, verrichtet hat.

Angekommen an „Küfers-Haus“ (heutiges Notariat), des Dienstherren der Magd erfuhren wir das Ursel nachts mit Ihrer „Tranfunsel“ in Ihre Stube ging und wenn sie nicht zu Müde war, noch etwas in der Bibel gelesen hat. Waschtag war alle 6-8 Wochen, man musste ja Sparen. Über den Burghof ging es weiter zum Pfarrhaus, der zur damaligen Zeit von einem Poltergeist bewohnt war. In der Kirche wurde regelmäßig ein Sittengericht abgehalten. Denunzianten erhielten von der verhängten Strafe ein sogenanntes „Anbringdrittel“